Ewige Kontrollen, Angst vor Übergepäck und lautstarke Sitznachbarn gehören zu den unvermeidbaren Übeln am Fliegen – nicht so im Privatjet von Netjets. Mit 25 neuen Flugzeugen vom Typ „Citation Latitude“ will CEO, Mark Wilson, das Privatfliegen für seine Kundschaft noch komfortabler gestalten. Mann von Welt hebt ab.
Habt Ihr euch beim Ausziehen an der Sicherheitskontrolle oder während des Wartens auf Starterlaubnis nicht auch mal einen Privatjet gewünscht? Ankommen, einsteigen, losfliegen. Das wäre es. Trotz allen Leidensdrucks bleibt das Preisschild für einen solchen Privatflug-Service meist unerschwinglich. Allein der jährliche Unterhalt eines Privatjets geht locker in den sechsstelligen Bereich. Hinzu kommen Personalkosten für die Besatzung, Flughafengebühren, Kerosin und natürlich die Anschaffung selbst. US-Unternehmer Richard Santulli litt ebenfalls unter diesem Kostenapparat und entwickelte hieraus eine Geschäftsidee. 1984 kaufte er die Learjet-Flotte „Executive Jet Airways“ und legte ihr ein neues Wirtschaftsmodell zugrunde. Die Idee: Jetsetter kaufen sich ihren Privatjet fortan scheibchenweise, sprich im Verbund mit anderen. Entsprechend ihrer Anteilsmengen wird den Eigentümern ein Stundenkontingent zur Nutzung eingeräumt. Um Überschneidungen zu umgehen, wird nach oben skaliert, sodass rechnerisch immer ein Jet zur Verfügung steht. Der Besitz ist somit nicht physisch, sondern virtueller Natur. Quasi ein Bike- oder Carpool für die Luft. Nur, dass ein Privatjet von Netjets womöglich mehr Eindruck schindet als ein Stadtrad.
Heute zählt Netjets Europe 1.500 Kunden, davon stammen etwa zwanzig Prozent aus Deutschland. Die Flotte umfasst Modelle von Cessna, Embraer, Beech, Dassault, Bombardier sowie Gulfstream. Mit 3,4 Stunden verfügt der Privatjet „Embraer Phenom 300“ über die kleinste Reichweite, was in etwa der Strecke Berlin-Madrid entspricht. Ultralangstreckenflüge von bis zu 13 Stunden können Kunden von Netjets mit dem „Bombardier Global 6000“ antreten. Seit Mai werden 25 Exemplare der „Citation Latitude“ von Cessna eingeflottet. „Die Citation Latitude ist ein Midsize -Flugzeug, das die Annehmlichkeiten von Flugzeugen mit größeren Kabinen mit sich bringt. Alle Materialien und Elemente, die an Bord zum Einsatz gekommen sind, wurden durch das Designteam individuell ausgewählt – von ergonomisch geformten Sitzen über Hochglanz-Holzverblendungen bis hin zu gekühlten Ablagefächern zur Lagerung von Speisen und Getränken.“, erklärt Mark Wilson. Darüber hinaus profitieren Gäste von einem satellitengestützten WLAN-System, sowie einer komfortablen Kabinenhöhe von 1,85 Metern.
Binnen zehn Stunden garantiert Netjets seinen Kunden einen Privatjet quasi vor der Haustür. Manch einer braucht mehr Zeit zum Kofferpacken. Die Buchung erfolgt entweder per App oder Hotline. Jeder Teileigentümer hat einen festen Ansprechpartner, der seine Sprache spricht, übliche Destinationen und Präferenzen kennt. Die Buchung wird intern an das Team des Flugbetriebs weitergeleitet. Im „Netjets Operations Centre“ in Lissabon arbeiten mehr als 500 Experten, die Flugpläne stricken, Routen berechnen, das Wetter evaluieren und sich mit den Flughäfen abstimmen. In jede Flugbuchung sind durchschnittlich 40 Mitarbeiter von Netjets involviert, damit es zehn Stunden später heißen kann: Ready for Take-Off.
Flugzeugtyp | Reichweite | Flugdauer | Geschw. | Passagiere |
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Phenom 300 | 2718 km | 3,6 Stunden | 797 km/h | 7 Pers. |
Cessna Citation Excel/XLS | 3305 km | 3,5 Stunden | 741 km/h | 7 Pers. |
Cessna Citation Latitude | 5221 km | 7 Stunden | 797 km/h | 8 Pers. |
Bombardier Challenger 350 | 6084 km | 7,2 Stunden | 870 km/h | 10 Pers. |
Dassault Falcon 2000/2000EX | 6855 km | 7,0 Stunden | 843 km/h | 10 Pers. |
Bombardier Global 6000 | 11472 km | 13,5 Stunden | 901 km/h | 13 Pers. |
Gulfstream G550 | 11911 km | 13,0 Stunden | 901 km/h | 14 Pers. |
Nach erfolgter Landung wird die Netto-Flugzeit dem Kundenkonto abgezogen. Derzeit liegt die Mindestanteilsgröße bei einem Sechzehntel des jeweiligen Privatjets. Dies entspricht beispielsweise fünfzig Stunden pro Jahr. Wer lieber klein anfängt, kann auch eine Private-Jet Card ab 25 Flugstunden erwerben. Einziger Nachteil wäre die 24-stündige Vorlaufzeit bei Buchung. Die lässt sich bei einem bevorstehenden Urlaubsflug sicherlich leichter verschmerzen, als bei dringenden Geschäftsreisen. Derzeit können Netjets-Kunden 900 europäische und insgesamt 5.000 Flughäfen weltweit anfliegen lassen. Neben den üblichen Metropolen wie München, Frankfurt oder Hamburg werden auch kleinere Ziele wie Freiburg, Cottbus oder Essen-Mülheim von Netjets angeflogen. Da erhält „Punktlandung“ eine völlig neue Bedeutung.
Hier erfahrt ihr etwas zu den beliebtesten Sommerdestinationen per Privatjet von Netjets.
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